Ein sensibles Thema: die richtige weibliche Intimpflege in allen Lebensphasen

Speziell in der Pubertät, Schwangerschaft und im Klimakterium verändert sich das Hautmilieu des Intimbereiches. Die richtige Pflege kann helfen, diese Körperregionen gesund zu erhalten.

Der pH-Wert des Reinigungsproduktes spielt die entscheidende Rolle für die Intimpflege, da der pH-Wert das saure oder basische Milieu in der Vagina und der umliegenden Regionen beschreibt. Ein ausgeglichener pH-Wert ist wichtig, um die empfindliche Balance dieser Hautbereiche aufrechtzuerhalten, da sie aus verschiedenen Bakterienarten besteht, die in einem gesunden Verhältnis koexistieren. Der normale pH-Wert der Vagina liegt üblicherweise im sauren Bereich, zwischen 3,8 und 4,5. Dieses saure Milieu bietet einen Schutz gegen potenziell schädliche Mikroorganismen und Infektionen. Wenn der pH-Wert aus dem Gleichgewicht gerät und zu basisch wird, kann dies das Wachstum von schädlichen Bakterien oder Pilzen begünstigen, was zu Vaginalinfektionen führen kann, wie beispielsweise einer bakteriellen Vaginose oder einem Hefepilz.

Sanfte Reinigung: Bei der Intimpflege ist es wichtig, Produkte zu verwenden, die den natürlichen pH-Wert des Intimbereichs nicht stören oder verändern. Verwende daher spezielle Intimwaschgels oder Reinigungslotionen, die einen pH-Wert im sauren Bereich haben (pH 5,0 oder niedriger). Vermeide parfümierte Produkte und aggressive Seifen, da diese den pH-Wert beeinflussen und die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht bringen können.

Achte auch während der Menstruation darauf, dass die verwendeten Hygieneprodukte (wie Tampons oder Binden) den pH-Wert nicht negativ beeinflussen und möglichst unparfümiert und pH-neutral sind.

In der Schwangerschaft und Pubertät

Die Intimpflege während der Schwangerschaft und Pubertät ist besonders wichtig, da sich hormonelle Veränderungen auf den Intimbereich auswirken können. Hier sind einige Empfehlungen für die Intimpflege während der Schwangerschaft:

Regelmäßiges Wechseln von Binden und Slipeinlagen: Während der Schwangerschaft kann der Ausfluss zunehmen. Wechsel daher regelmäßig Binden oder Slipeinlagen, um eine übermäßige Feuchtigkeit zu vermeiden, die das Wachstum von Bakterien begünstigen könnte.

Bequeme Unterwäsche: Trage bequeme Baumwollunterwäsche, die die Luftzirkulation ermöglicht und Feuchtigkeit ableitet. Synthetische Stoffe können die Feuchtigkeit einschließen und Hautirritationen verursachen.

Verzicht auf Duschen im Inneren der Vagina: Vermeide das Einführen von Wasser oder anderen Substanzen in die Vagina, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren.

Häufigeres Waschen: Während der Schwangerschaft können vermehrte Schweißbildung und Ausscheidungen auftreten. Achte darauf, den Intimbereich regelmäßig mit Wasser und einem milden, pH-neutralen Reinigungsprodukt zu waschen.

Gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme unterstützen die allgemeine Gesundheit und können sich auch positiv auf die Vaginalgesundheit auswirken.

Konsultiere bei Bedenken deinen Arzt: Wenn du während der Schwangerschaft Unregelmäßigkeiten im Intimbereich bemerkst, wie ungewöhnlichen Ausfluss, Juckreiz, Brennen oder Reizungen, solltest du deinen Arzt oder Ärztin um Rat fragen. Dies kann auf eine Infektion oder andere medizinische Probleme hinweisen, die behandelt werden müssen.

Es ist wichtig zu beachten, dass in der Schwangerschaft hormonelle Veränderungen auftreten können, die den pH-Wert und die Vaginalflora beeinflussen können. Eine sanfte und achtsame Intimpflege kann dazu beitragen, mögliche Probleme zu minimieren und die Gesundheit des Intimbereichs zu unterstützen. Bei Unsicherheiten oder Bedenken solltest du immer deinen Arzt oder Ärztin aufsuchen.

 

In den Wechseljahren

Die Intimpflege während des Klimakteriums (auch als Wechseljahre bezeichnet) ist ebenso wichtig wie zu anderen Lebensphasen, da auch in dieser Zeit hormonelle Veränderungen auftreten können, die den Intimbereich beeinflussen. Hier sind einige Empfehlungen für die Intimpflege während des Klimakteriums:

Hydratation und Feuchtigkeitscremes: Während des Klimakteriums kann die Vaginalhaut trockener und dünner werden, was zu Unwohlsein und Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs führen kann. Verwende feuchtigkeitsspendende Cremes oder Gele speziell für den Intimbereich, um die Feuchtigkeit zu erhöhen und Reibung zu reduzieren.

Bequeme Unterwäsche: Trage bequeme Baumwollunterwäsche, die die Luftzirkulation ermöglicht und Feuchtigkeit ableitet. Vermeide synthetische Materialien, die Feuchtigkeit einschließen können.

Vermeiden von reizenden Substanzen: Verzichte auf die Verwendung von starken Duftstoffen, parfümierten Produkten oder aggressiven Waschtensiden im Intimbereich, da sie die empfindliche Haut reizen können.

Selbstkontrolle: mithilfe eines Handspiegels sollte man die äußere aber auch die innere Vagina regelmäßig auf Hautveränderungen überprüfen. Rote oder weißliche Stellen können auf eine krankhafte Hautveränderung hinweisen, die frühzeitig medizinische behandelt werden sollte, um eine negative Entwicklung zu vermeiden.

Regelmäßige Untersuchung: Während des Klimakteriums können sich hormonelle Veränderungen auf den Intimbereich auswirken, und es können auch andere Gesundheitsbedenken auftreten. Achte auf Veränderungen, Schmerzen oder ungewöhnlichen Ausfluss und suche bei Bedenken deinen Arzt oder Ärztin auf.

Gesunde Ernährung und Lebensstil: Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil können sich positiv auf die allgemeine Gesundheit und auch auf die Intimgesundheit auswirken.

Allgemein ist zu betonen, dass die Vagina ein selbstregulierendes Organ ist und in der Lage ist, sich selbst zu reinigen. Aus diesem Grund ist es normalerweise ausreichend, die äußeren Genitalien sanft mit Wasser und einer milden, pH-neutralen Waschlotion zu reinigen. Die Verwendung von Duschen oder Spülungen im Inneren der Vagina sollte vermieden werden, da dies das empfindliche Gleichgewicht stören kann.

Bei anhaltenden Problemen im Intimbereich, wie ungewöhnlichem Ausfluss, Juckreiz oder Reizungen, solltest du immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten.

 

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